82 Die Völkerwanderung der frühen Sachsen

Vitrine
Verzierte Buckelurne
Verzierte Buckelurne

Buckelurnen
Im Gebiet zwischen der Elbe bei Hamburg und der Weser bei Bremen haben Archäolog*innen viele Friedhöfe ausgegraben. Sie sind etwa 1600 Jahre alt. Diese Zeit nennen wir Völkerwanderungs-Zeit. Damals sind große Gruppen von Menschen in andere Gegenden gezogen: Ganze Völker sind gewandert.
Die Menschen, die hier damals lebten, hießen Sachsen. Alle Menschen wurden damals nach ihrem Tod verbrannt. Die Knochenreste haben die Verwandten in Gefäße aus Ton gesammelt und dann beerdigt. Diese Grabgefäße heißen Urnen. Die Urnen sahen sehr speziell aus: Sie waren am dicken Bauch ausgebeult und mit dicken Würsten aus Ton verziert. Solche Urnen heißen Buckelurnen. Buckel sind dicke Knubbel. Das fanden die Menschen damals schön. Buckelurnen hat man hier bei uns gefunden und übrigens auch in England. England ist ungefähr 600 Kilometer weit entfernt. Man konnte damals nur mit dem Schiff dorthin kommen. Das war eine weite Reise. Buckelurnen bei uns und in England sind der Beweis, dass viele Sachsen vor 1600 Jahren von der Elbe nach England ausgewandert sind. In der neuen Heimat haben sie sich in Urnen beerdigen lassen, die sie von zuhause kannten.

Infos: Vitrine 82

Buckelurne mit Leichenbrand

Alter: um 400 n. Chr. Völkerwanderungszeit

Material: Keramik

Wo gefunden? Westerwanna