Tod

Thema

111 Bodenprofil zweier Gräber

Vitrine

Zwei durchgeschnittene Gräber
Hier könnt ihr eine Wand aus Sand von einer Ausgrabung sehen. Archäolog*innen sagen Lackprofil dazu. Sie haben die Sandwand auf der Ausgrabung dick mit Lack besprüht. Dadurch kleben die Sandkörner richtig fest zusammen. Als der Lack dann getrocknet war, haben sie die ganze Schicht vorsichtig abgenommen und ins Museum gebracht. Warum sie das gemacht haben? Weil sie etwas ganz Besonderes in der Wand entdeckt hatten! Sie haben nämlich bei der Ausgrabung erkannt, dass hier zwei Gräber übereinander liegen. Und das Spannende ist: Die Menschen haben die beiden Toten in verschiedene Richtungen hingelegt, als sie sie beerdigt haben. Das erste Grab: Wenn man genau guckt, erkennt man eine verrostete Schnalle von einem Gürtel. Sie gehört zu dem älteren Grab. Das Grab ist bei der Ausgrabung einmal auf Höhe des Bauchs durchgeschnitten worden. Von dem Körper des Toten ist nichts erhalten geblieben. Aber wir wissen, dass sein Kopf im Süden lag und seine Füße im Norden. So haben die Sachsen alle Toten begraben, bevor sie Christen wurden. Das zweite Grab: Ein bisschen über der verrosteten Schnalle sieht man weiße, gebogene Striche und ein paar weiße Krümel. Das sind die Knochenreste von einem Schädel und Zähne. Sie gehören zu dem jüngeren Grab. Der*die Tote wurde mit dem Kopf im Westen und mit den Füßen nach Osten ins Grab gelegt. So haben die Sachsen ihre Toten begraben, als sie Christen geworden waren. Der*die ältere Tote war also noch kein*e Christ*in, der*die jüngere Tote aber schon. Das Leben der Menschen wurde durch den neuen Glauben an einen einzigen Gott und an Jesus anders als vorher.

Infos: Vitrine 111

Querschnitt durch zwei sächsische Gräber (Lackprofil)

Alter: 750 - 850 n. Chr. Mittelalter

Material: (?)

Wo gefunden? Tangendorf